Die Bodhrán

12. April 2017 5484 views

Die Bodhrán ist eine Rahmentrommel. Rahmentrommeln werden auf der ganzen Welt gespielt, aber die Spielweise, bei der das Fell mit der rechten Hand mit der Hand oder einem Schlegel (Tipper) geschlagen wird, während die andere Hand die Tonhöhe verändert, ist einzigartig. Die Spielweise hat sich in den letzten 50 Jahrend sehr differenziert herausgebildet aber die Bodhrán befindet sich immer noch in der Entwicklung, was sowohl Stile als auch die Herstellung betrifft.

Bodhráns kommen in verschiedenen Größen und Formen vor. Der Rahmen ist eigentlich immer aus Holz, leider häufig Pressholz, seltener aus Schichtholz. Nachdem früher der Rahmen recht schmal war, kommen nun etwas tiefere Rahmen in Mode, ein Kreuz wird immer seltener eingebaut. Das Fell ist das entscheidende Element einer Trommel und bei der Bodhrán wird vorwiegend Ziegenfell verwendet. Aber auch andere Felle wie Kalb, Hirsch, Greyhound und sogar Känguruh und Emu sind schon zum Einsatz gekommen. Ein besonderes Fell ist das Lambegfell aus dem Norden Irlands. Hierbei handelt es sich auch um Ziegenfell, welches aber eigentlich für die Lambegtrommel, eine große Trommel, die bei Paraden in Nordirland gespielt wird, hergestellt wurde. Das Lambegfell eignet sich aber auch hervorragend für Bodhráns.

Die Bodhrán wird natürlich am häufigsten in der irischen Musikszene eingesetzt. Dort genießt sie manchmal eine recht zweifelhaften Ruf, was wohl daran liegt, dass es einfacher aussieht, auf einer Trommel zu schlagen, als komplizierte Melodien auf einer Geige zu spielen. Dennoch bedarf es viel Rhythmusgefühl und Einfühlungsvermögen, damit man auf eine irischen Session willkommen ist. Außerdem sollte man die Melodien (Tunes) kennen und sie zu begleiten wissen. Solche Dinge werden auf Workshops gelehrt, die es inzwischen zahlreich gibt.
Aber auch außerhalb der irischen traditionellen Musik erfreut sich die Bodhrán als Schlagzeug für unterwegs immer mehr an Beliebtheit.